Jahresbericht 2020

Wie viele andere Hilfsorganisationen auch, stellte uns der Ausbruch der Coronapandemie vor ganz neue Herausforderungen und warf so manchen Plan für 2020 über den Haufen.

So konnten wir dieses Jahr nicht unser Projekt in Gaziantep besuchen und auch eine geplante Reise in den Libanon zu einem neuen Projekt unserer Hebamme Shamsa musste verschoben werden.

So haben wir dieses Jahr noch mehr den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit gelegt und gleichzeitig versucht unseren Anteil an der Bekämpfung der Pandemie zu leisten.

Als ernsthaftes Problem identifizierten wir den Mangel an Schutzausrüstung der in den Brennpunkten der Flüchtlingskrise arbeitenden Helfer, wie Mediziner, Streetworker und Dolmetscher. Es gelang uns, für einen zu diesem Zeitpunkt guten Preis, eine größere Menge an FFP2 Masken zu kaufen. Hiervon ging der größte Anteil an die Medical Volunteers International e.V. in Griechenland. Der Transport gelang mit Hilfe vom Hamburger Hilfskonvoi.

Ein Teil ging an das Ankerzentrum in Fürth wo sie Ärzten und Dolmetschern zu Verfügung gestellt wurden und weitere Masken an das Team vom Hamburger Gesundheitsmobil Alimaus.

Auch dieses Jahr unterstützen wir Cude Sih Hūseyin (Josi), die 2016 unter Mithilfe von ResCO in Gaziantep gerettet und von einer Pflegefamilie aufgenommen wurde. In unseren Unterlagen heißt sie weiterhin „Josi“, denn dieser Name wurde uns von der Hebamme anfangs genannt. Unser Unterhalt für Josi geschieht über die Entlohnung der Hebamme, die Josi in ihrer Familie aufgenommen hat. Seitdem die Familie wegen der Wirtschaftskrise in den Libnon umziehen musste, versorgt die Hebamme schwangere Flüchtlingsfrauen aus Syrien, aber auch Palästinenserinnen im Lager Sabra in der Nähe von Beirut. Sie hat eine Arbeitserlaubnis der libanesischen Behörden

In Mössingen, wo der Verein seinen Sitz hat, konnte ResCO eine Initiative zur Aufnahme einer Flüchtlingsfamilie über das Resettlement-Programm „Nest“ starten.

Voraussetzungen für die Aufnahme ist unteranderem, dass der Familie Wohnraum zur Verfügung gestellt wird. Dazu muss zum Einreisezeitpunkt eine Summe in Höhe des Wohngeldes für 2 Jahre bezahlt werden.

Ein Teil des Betrages wurde über das Jahr 2020 durch Einzelspenden angespart.

Khairi musste im Jahr 2020 mehrfach operiert werden, an den Beinen und am Ohr.

ResCO finanzierte eine Bewegungsschiene für die postoperative physikalische Therapie des linken Knies. Seit Herbst wird Khairi heilpädagogisch behandelt, was einen Einstieg in die psychotherapeutische Aufarbeitung seines Traumas darstellt. Im November konnten wir ihm endlich ein Fahrrad besorgen, was ihm anderthalb Jahre zuvor versprochen worden war für den Fall, dass er die Operationen durchsteht und seine Hüft- und Kniegelenke ihm endlich das Fahrradfahren ermöglichen.

Das Waisenprojekt in Gaziantep unter der Leitung von Abu Ziad unterstützen wir weiterhin. Deren Versorgung geschieht in Form von Lebensmittelkarten, Kleidung, Kohle und anderen Bedarfsgegenständen. Dieses Jahr gab es zum Fest Eid Mubarak für die Kinder auch einmal Süßigkeiten und Spielzeug.


Berlin den 19.02.2021

Tim Eisenlohr (Vorsitzender – ResCO e.V.)

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